Wie gehen Experten vor, wenn sie eine neue Software entwickeln? Legen Entwickler einfach drauflos oder erfolgt das nach System? Wird die Lösung schon vorab exakt definiert? Wie sieht es mit der Timeline aus? Wir von WOGRA arbeiten mit der sogenannten User Story Mapping Methode, diese wird der agilen Software Entwicklung zugeordnet. Sie hilft dabei, Entwicklungsarbeit aktiv zu steuern und dabei die Zeitplanung fest im Blick zu haben.

Wenn im Team entwickelt wird, sollte das Kundenprojekt in einzelne Schritte aufgeteilt werden. Das hat den Vorteil, dass zu jedem Zeitpunkt ein aktueller Einblick zum Entwicklungsstand möglich ist. Diese kleinen Einzelschritte nennen sich User Stories und beinhalten kurze Beschreibungen aus User-Sicht, auch Features genannt. Ein großer Vorteil von User Story Mapping ist, dass sie Projektschritte leicht verständlich macht und für alle Beteiligten einfach anzuwenden ist.

Doch wie sieht eine User Story Map konkret aus? Gibt es Vorgaben dazu? Darf sich jeder im Team beteiligen? Und existieren vielleicht auch Alternativen dazu? Grundsätzlich können wir sagen, das User Story Mapping das Idealbild für Entwicklungsteams ist, um einen permanenten Gesamtüberblick über das Projekt zu haben. Viele Anwendungsentwickler nutzen alternativ einfache Backlogs, diese sind in unseren Augen aber keine effektive Weise zur Aufgabendokumentation.

Flache Backlogs verursachen viele Probleme

Ein sogenannter Backlog beschreibt alle Tätigkeiten in einem Textdokument, die bei einer Entwicklungsarbeit geleistet werden müssen. Diese werden linear aneinandergereiht und nehmen schnell eine großen Umfang ein, dann wird es leicht unübersichtlich. Diese Probleme können folgen:

  • Oft haben User Stories keinen Zusammenhang.
  • Es ist schwierig, das Gesamtbild zu überblicken.
  • Bei Änderungen muss der gesamte Backlog geprüft werden.
  • Es fehlt die Sicherheit, dass alle Anforderungen berücksichtigt werden.
  • Release Planning (Priorisierung von Aufgaben) ist kompliziert.

User Story Mapping hingegen ist wie eine Art Landkarte zu betrachten. Hier werden die User Stories dem jeweiligen Anwendungswunsch (Feature) zugeordnet und mithilfe von Grafiken verbildlicht. Eine User Story Map hilft dem Entwicklerteam, stets den schnellen Überblick zum Ist-Stand eines Gesamtprojekts zu erhalten.

Vorteile von User Story Mapping

Um ein System effektiver zu entwickeln, zu erklären und Releases zu priorisieren und zu planen ist das User Story Mapping die erste Wahl, weil Form und Darstellung gut erfassbar sind. Die Map wird idealerweise von allen Teammitgliedern erstellt, da es die beste Art darstellt, um Wissen zu vermitteln und zu teilen.

Das macht User Story Mapping so effizient:

  • Die Konzentration aufs große Ganze fällt leicht.
  • Kundenanforderungen stehen im Mittelpunkt.
  • Gemeinsames Verständnis und Teamwork wird gefördert.
  • Die Priorisierung wird erleichtert.
  • Alle Abhängigkeiten untereinander bleiben nachvollziehbar.
  • Die Release Planung bleibt stets im Blickfeld.
  • Alle Beteiligung dürfen an der Erstellung der Map teilhaben.

Toll ist auch, dass jedes einzelne Teammitglied seine Fortschritte und gewonnenen Erkenntnisse einbringen kann. Die fertige Map darf von allen genutzt werden, um Szenarien durchzuspielen und zu testen, ob etwa alle Anforderungen festgehalten wurden oder ob noch Erweiterungen vorzunehmen sind. Dabei spiegelt sie zu jedem Zeitpunkt die Anforderungen des Systems wider.

User Story Mapping: So geht’s

Im ersten Schritt wird das Gesamtbild gemappt, die groben wichtigen Schritte des Projekts in chronologischer Reihenfolge, um diese dann weiter in einzelne Schritte herunter zu brechen. Dazu wird eine entsprechende Lösung (Outcome) gemeinschaftlich gefunden und zugeordnet. Nun werden Verantwortlichkeiten und Strategien definiert.

So werden die wichtigsten Aktivitäten aufgezeigt, die in chronologisch aufgereihte Einzelschritte unterteilt werden. Diese Einzelschritte werden in Details (Stories) herunter gebrochen, die zur Zielerreichung führen sollen. Das ist der Body der Map, der in der Regel priorisiert und nach einzelnen Releases eingestuft werden. All diese Elemente werden in unterschiedlichen Ebenen und Farben dargestellt und benannt.

Fazit: User Story Mapping sehr sinnvoll

Eine User Story Map hilft den Entwicklungsteams nicht nur, zu jedem Zeitpunkt den Überblick über den Verlauf des Projekts zu haben. Sie hilft ebenso, entscheidende Erfolgsfaktoren abzugleichen. So können die User Stories, die Releases und die entsprechenden Ziele im Detail aufgezeigt werden. Das sind wichtige Faktoren für die Planung, Dokumentation und Zielvereinbarung des Projekts.

Wenn wir von WOGRA ein Kundenprojekt betreuen, setzen wir zur effektiven Umsetzung bevorzugt auf User Story Mapping. Während der Entwicklungszeit können wir so schnelle Entscheidungen fällen und auch Richtungswechsel ohne großen Zeitverlust einschlagen, sofern dies erforderlich ist.

Auf Erfahrung können wir bestätigen, dass User Story Mapping zu einer besonders effektiven Vorgehensweise führt und beste Ergebnisse liefert.